Auch in diesem Jahr organisierte der ADAC am 6. August die Mittelrhein Classic, eine Wertungsfahrt für historische Automobile vor der landschaftlichen Kulisse rund um das Weltkulturerbe Mittelrheintal. Start und Ziel der Ausfahrt lagen in Bad Ems, der Kurstadt an der Lahn, in der schon deutsche Kaiser Entspannung und Ruhe suchten. Mit dabei mit der Startnummer 38 ein ambitioniertes "Schwager-Team" aus Rüsselsheim und Bochum, das sich für die Teilnahme unseren MG A 1600 gemietet hatte.
Für uns Anlass genug, den beiden nicht nur die Daumen zu drücken, sondern bei traumhaftem Wetter uns selbst an die Strecke zu begeben, um das Teilnehmerfeld zusammen mit "unserer 38" bejubeln zu können. Auf einem Picknickplatz am Ufer der Lahn, zwischen Lahnstein und Bad Ems gelegen, brachten wir uns mit unserem sonnengelben 1303 Cabrio in Position.
Bereits nach wenigen Minuten passiert uns die Nummer 1 des Feldes, ein schwarz-roter Austin Healey dicht gefolgt von der Nummer 2, einer wunderschönen Mercedes Pagode, die rot-braun in der Sonne leuchtet. Unser sonnengelbes Cabrio ist vor dem Hintergrund der grünen Uferbewaldung nicht zu übersehen und es beginnt ein wildes Winken und Hupen unter "Gleichgesinnten". In der Folge kommt: Niemand!
Offensichtlich haben die beiden den Rest des Feldes weit abgehängt. Es dauert fast eine Viertelstunde bis ein cremefarbenes Cadillac Cabrio mit der Nummer 3 unseren Standort passiert. Und wieder warten....... Auf einmal geht es Schlag auf Schlag. Eine ganze Traube historischer Automobile fährt mit lauten Hupen, Winken und Gejohle an uns vorüber. Ein Opel GT verdreht sogar die "Schlafaugen" in seinem Gefolge ein Ford T-Modell aus den 20er-Jahren, dessen Hupe uns krächzend begrüßt.
Nun geht es relativ schnell. Bald steigen die Startnummern der Teilnehmer in die 30er und die Spannung steigt. Doch was ist das? Uns passieren die Nummern 41, 43 und 47. Ein grüner Porsche mit der Nummer 49 fährt auf unseren Parkplatz, um einen kurzen Stopp einzulegen. Wo ist denn "unsere 38" geblieben? Haben die beiden sich etwa verfahren? Oder hat unser guter alter MG A auf der Strecke schlapp gemacht? Dann endlich: in der Ferne taucht eine flache schwarze Silhouette auf. Unverkennbar unser MG A mit Team 38 an Bord.
In bester Laune passieren die beiden winkend unseren Parkplatz, um dann den Schlussspurt nach Bad Ems einzulegen. Doch warum die Verspätung? Wie sich später herausstellt, haben sich die beiden wie es sich gehört an den Durchfahrtspunkten ordnungsgemäß eingereiht. Andere Teilnehmer hatten sich dabei schlicht vorgedrängelt. Am späten Abend bringen die beiden das Fahrzeug wieder zurück. Platz 9! Nicht schlecht für eine erste Ausfahrt in einem fremden Auto........